Neue Zähne an einem Tag Implantate

Es gibt nicht „neue Zähne an nur einem Tag“. Trotzdem findet man solche Werbung seit Jahrzehnten überall. Sie ist das falsche Signal an junge Leute, man bräuchte sich angeblich nicht um seine Zähne kümmern.implantateberlinWomöglich ist Das auch ein erwünschter Nebenzweck solcher Werbung, um das Geschäft indirekt und langfristig anzukurbeln. Wenn man nur den OP-Tag zählt, dann kommt man auf einen Tag, das ist natürlich eine unsinnige Zählweise: „7h Begrüssung, 7.15h Beginn der OP….16h Erstes Essen und vorsichtiges Kauen..“  =Beispiel von HIER  Voruntersuchungen sind bei diesem Arzt offenbar nicht nötig. Teilweise sind sogar monatelange Vorbehandlungen nötig, zB für Knochenaufbau. Dieser Arzt setzt die endgültigen Brücken usw. auf die frisch eingesetzten Schrauben? Das geht m.W. keineswegs immer. Nacharbeiten, zB Beschleifen, sind bei ihm offenbar auch nicht nötig, passt Alles 100%ig. Nur so kommt er auf „einen Tag“. Und auch dann nur „ein Tag“, f a l l s Alles gut geht. Bei dieser Zählweise dauert kaum etwas im Leben länger als einen Tag. (Übrigens haben Raucher ein vielfach höheres Komplikationsrisiko. (Implantatverlust wg. Entzündungen)
Die ca. 1984 aufkommende Werbung für Implantate hatte auch in mir den Glauben geschaffen, Zähneputzen sei überflüssig. Mit Anfang 20 putzte ich daraufhin teilweise zwei Wochen meine Zähne nicht. Ich erinnere mich noch gut daran, ich dachte mir in meiner Studentenbude damals: Es sei doch blöd, sich Jahrzehnte täglich die Arbeit(Zähneputzen) zu machen, wenn jetzt durch diese neue Technik(Implantate) kaputte Zähne einfach komplett ersetzt werden. Dass die Krankenversicherungen Implantate praktisch Nie bezahlen, wusste ich damals nicht, und darüber machte ich mir auch keine Gedanken.
Auch heute werden Implantate nicht bezahlt. Ich vermute, viele Patienten hoffen heutzutage auf ihre Zahnzusatzversicherung. Aber Versicherungen verdienen ihr Geld genau damit, weniger auszuzahlen als einzunehmen! Von den Risiken/Komplikationen bei Implantaten ganz zu schweigen, siehe HIER Übrigens: Seit 1985 (und auch heute noch) gab es zahlreiche unterschiedliche Hersteller und Implantatetypen. Bei Jedem muss der reparierende Zahnarzt anders vorgehen und braucht anderes Werkzeug. Deshalb haben gute ZÄ teilweise einen Schrank voll unterschiedlicher Werkzeuge. Der Patient ist der Dumme, wenn sein ZA mit dieser Sorte keine Erfahrung hat. Wie eine VW-Werkstatt, die erstmals Ford reparieren soll. Ob der ZA Das seinem Patienten verrät? Oder dass dessen Implantat ein Schrottfabrikat ist, mit dem es Immer Ärger gibt? Das war`s an dieser Stelle mit Infos zu Implantaten.
Hier aber Mehr aus meiner Vorgeschichte, weil das Viele interessiert:
Meiner Mutter waren meine Zähne egal und ich putzte fast nie. Sie fragte mich zwar oft „Hast Du Deine Zähne geputzt?“, aber Das war`s dann. Damit meinte sie, ihre Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben. „Soll er doch sehen wie ihm die Zähne ausfallen“ war ihr Standardspruch in Gegenwart Anderer. Meine Oma (selbst Zahnarztopfer) schenkte mir ca. zum 15. Geburtstag Zahnputzzeug. Hätte ich bloss ihren Rat befolgt! Ich sah doch ihr Zahn-Unglück HIER  (Dort auch der „Kurzbericht über meinen „Kinderzahnarzt“ Dr.R: Ich putzte wie gesagt fast nie, die Schmerzen beim Bohrtermin beim R waren dann entsetzlich. Dadurch verdrängte ich das Thema bis zum nächsten jährlichen Bohrtermin umsomehr, putzte also erst recht nicht usw.) Als Lehrling putzte ich meine Zähne dann einmal am Tag, direkt vorm Frühstück. Die Zähne waren also innerhalb 24 Stunden nur 5 Minuten sauber. Ich wusste es nicht besser und dachte nicht nach. Ich hatte immer mehr Karies.

Als Student zog ich 1984 aus meiner Geburtsstadt Winsen/Luhe nach Hamburg. Mein Zähneputzen war mittlerweile wieder „eingeschlafen“, auch aufgrund der Implantatewerbung s.O. Ich wurde in Hamburg langjähriger Patient beim Zahnarzt T. Die alten Riesenfüllungen an meinen oberen Vorderzähnen (vom „Kinderzahnarzt“ R) waren da mittlerweile dunkel verfärbt. T erwähnte regelmässig, ich solle Alles jetzt als Student in Ordnung bringen lassen, da jetzt noch die Krankenversicherung voll bezahlt. (Natürlich brachte ihm das auch den Vorteil, dass er sich nicht wegen unbezahlter privater Rechnungen rumärgern muss) So wurde vom T schrittweise das Alte in Ordnung gebracht/erneuert. In den ersten Folgejahren hatte ich bei den dortigen Terminen noch jeweils 1-2 neue Löcher. Ich erinnere mich, dass ich mir zig Tagen nicht die Zähne geputzt hatte, und mir vorm Termin beim T dort erstmal eine Einmal-Zahnbürste geben liess! Eine Angestellte damals: „Sie müssen mal Hinten besser putzen, hat Herr Doktor T Ihnen Das nicht gesagt?“. Nein hatte er nicht, und das erwiderte ich der Angestellten auch in blasiertem Tonfall, und ich meinte damit wohl gerechtfertigt zu sein. Aber putzen tat ich nicht. Wie dumm von mir!

Aber ca. 1994(?) fiel bei mir endlich der Groschen, dass es so nicht weitergehen kann. Ich begann, zumindest jeden Abend zu putzen. Seitdem habe ich praktisch bis heute 2018 keinerlei Karies. Zahnarzt T damals 1996(?) im Scherz nach einem erneuten Kontrolltermin ohne Löcher: „Ach Herr Steffens an Ihnen kann ich ja Garnichts mehr verdienen!“ Ich benötigte fast ausnahmslos bis 2009 keine Reparaturen mehr, eigentlich ein Segen für die Menschheit dieser Zahnarzt Dr.T. Als ich ihm ca. 1999 sagte, dass ich nach Berlin ziehe, sagte er zu mir: Bleiben Sie doch bei mir.“ (!) Ich fragte, ob er mir in Berlin einen Zahnarzt empfehlen könne. Er: „So auf die Schnelle nicht“. Ich war zu dämlich, dafür später bei ihm nachzufragen!
Ca. 2010/2011 suchte ich nach den berliner Arztstraftaten bei ihm einmal erfolglos zahnärztlichen Rat/Hilfe.  (Ich war zwischendurch 2004 einmal bei ihm gewesen Zweite Zahnarztmeinung ) Er wollte mich auf seiner Sitzbank draussen am Fleetufer abfertigen „es ist gerade kein Behandlungsstuhl frei“! Zu diesem Thema [Zusammenhalt der Zahnärzte bei „widerspenstigen“ Patienten] siehe Hier

2 Gedanken zu „Neue Zähne an einem Tag Implantate

  1. Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Mein Onkel hat neue Implantate und diese sehen sehr echt aus. Letztendlich wollte er auf die Implantate verzichten, da er nicht so viel Wert auf die Zahnpflege legt. Seine Frau, bzw. meine Tante, konnte ich dennoch dazu überreden. Es hatte sich gelohnt.

    ANTWORT von Wolfgang/Zahnkaufmann.de: Danke.
    Und erfreulich, dass sich mein guter Ruf schon bis Freiburg rumgesprochen hat
    😉

  2. Implantat Werbung verhindert Zahnpflege? Ist ja wohl ein schlechter Witz!
    Sie putzten sich wochenlang die Zähne nicht, was für eine Ferkelei. Wie ekelhaft haben Sie da wohl aus dem Mund gerochen? Wie kann man das selbst nicht merken? Man wäscht sich ja schließlich auch täglich.
    Ihre Art ständig auf Zahnärzten rumzuhacken und nun auch noch Werbung für Implantate dafür verantwortlich zu machen das Sie sich nicht gepflegt haben ist irgendwie der Gipfel.
    Bevor die Mutmaßung von Ihnen kommt, ich bin weder Zahnarzt, sonstiger Arzt oder medizinisches Personal. Ihre Paranoia ist wirklich außergewöhnlich, die ganze Welt ist schlecht und gegen Sie,wirklich unglaublich.

    ANTWORT von Wolfgang/Zahnkaufmann.de: Die Auswirkungen von Werbung sind doch unbestreitbar. Dass Sie solche Selbstverständlichkeiten mit „Paranoia aussergewöhnlich“ kommentieren, ist schon ein starkes Stück! Zumal ich wie immer auch in diesem Beitrag selbstkritisch schreibe und keine Schwarzweiss-Malerei betreibe. Andere Blogger hätten Ihren Kommentar gelöscht.
    Lesen Sie fast Nichts in meinem Blog oder Sie verstehen Sie Nichts? Aber warum fragen Sie dann nicht bei mir nach, statt mich zu beleidigen? Leute wie Ihnen verweise ich stets auf diesen kurzen Blogbeitrag. Stellen Sie dort jetzt bitte meine angeblichen paranoiden Schilderungen richtig! Auch mein sehr umfangreicher Beitrag über das Zahnmedizinstudium in Berlin würde sich über einen weiteren Kommentar freuen.

    PS: Sie schrieben: „Man wäscht sich ja schließlich auch täglich.“ Den ganzen Körper? Das ist jedenfalls wenn man nicht körperlich arbeitet und wenig schwitzt ein Fehler. Was wollen Sie denn alle 24 Stunden runterwaschen, womöglich noch mit viel Seife und heissem Wasser?? Das schadet nur Ihrer Haut ->Austrocknung etc. Die Industrie freut sich natürlich 1. über die hohe Nachfrage nach Seife/Shampoo etc., 2. Nachfrage nach Mittelchen, die die so entstandenen Hautschäden angeblich wieder beheben. Und 3. Hautarztpraxen wären viel leerer, würden nicht soviele Leute erst durch übermässiges Waschen Hautprobleme herbeiführen. Übrigens: Wer zuviel schwitzt obwohl er nicht körperlich arbeitet, tut das oftmals weil sie/er zuviel frisst – diese übermässige Energie wandelt der Körper zT in Wärme um.

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